Die “Königin der Koloratur”, Edita Gruberova, ist der Star dieser Produktion von I Puritani, die zum Bellini Jahr 2001 im Liceu in Barcelona inszeniert wurde. Das zurückhaltende Bühnendesign und die klare Regie lassen die superbe Elvira der Gruberova umso strahlender erklingen. Seit mehr als dreißig Jahren überzeugt Edita Gruberova nun schon auf internationalen Opernbühnen und ihre Aura als eine der überragendsten Koloratursängerinnen ist ungebrochen. Vor allem die großen Donizetti und Bellini Rollen sind ihr Markenzeichen und grade die Elvira gilt als ihre Paraderolle. Mit ihrer stupenden Technik, ihrer Sicherheit in den hohen Lagen, ihren exquisiten Pianissimos und ihrer Beherrschung der Koloraturen steht sie ganz im Zentrum dieser Produktion. Nach der Wahnsinnsszene im zweiten Akt erhielt sie langen Sezenenapplaus und die herzerweichende Darbietung des elegischen “Qui la voce sua soave” sowie die effektvolle Koloratur in der schnellen Kabaletta bestätigen sie als eine der wichtigsten Rollenvertreterinnen des 20. Jahrhunderts. Neben ihr gab José Bros als Arturo sein Debüt in dieser einschüchternd schwierigen Tenorpartie. Andrei Serbans sparsam bebilderte Inszenierung – eine schlichte Festung, eine einzelne Kutsche im Eis – arbeiten das sich zuspitzende Drama um die scheinbar betrogene Elvira in der Enge einer strengen Gemeinschaft heraus. Vor allem aber stellt es die Stimmen in den Vordergrund, die die eigentlichen Hauptrollen in dieser Oper spielen.