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DIE MACHT DER GEWOHNHEIT
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DIE MACHT DER GEWOHNHEIT
1974

Soloists: 
Fritz Lichtenhahn, Anita Lochner, Bernhard Minetti
Director: 
Dieter Dorn

Wer könnte Thomas Bernhard besser spielen als Bernhard Minetti? Der Theaterprovokateur Bernhard meinte selbst – eigentlich kann überhaupt nur der Charaktermime Minetti „ihn spielen“! – Nachdem es 2 Jahre zuvor einen Skandal gab und der uraufgeführte „Ignorant und der Wahnsinnige“ mit Bruno Ganz gleich wieder abgesetzt wurde, ist diese Produktion von 1974 nicht nur Zeugnis dieser tiefen Verbindung des Autors mit „seinem“ Darsteller. „Die Macht der Gewohnheit“ war vor allem der zweite Versuch, den unbequemen Dramatiker im elitären Salzburg doch noch zu etablieren. Es sollte gelingen … Regie führte dieses Mal nicht Claus Peymann, sondern der in Leipzig geborene Schauspieler, Regisseur und Intendant Dieter Dorn. Dass Minetti seine Aufgabe trefflich meisterte, zeigt ein 1977 uraufgeführtes Stück: „Minetti. Ein Portrait des Künstlers als alter Mann“. Wer es geschrieben hat, muss nicht eigens erwähnt werden … Zitate: ''Ich verachte Schauspieler, ja ich hasse sie, denn sie verbünden sich bei der geringsten Gefahr mit dem Publikum (...) sie sind die eigentlichen Totengräber der Dichtung! Minetti ist die Ausnahme und ich verehre und liebe ihn also, wenn er spielt, in ihm die Schauspielkunst.'' (Thomas Bernhard über Bernhard Minetti) ''Man kann ihn zitieren - man kann sich stundenlang in Bernhard'schen Sätzen unterhalten. Man kann mit den Sätzen leben.'' (Bernhard Minetti über Thomas Bernhard)
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