Vincenzo Bellini (1801-1835) wollte die Zuhörer seiner Opern zu Tränen rühren. Und das ist genau, was er mit seiner Beatrice di Tenda erreicht: dank umwerfend schöner Musik und einer Geschichte, die zu Herzen geht. In der Produktion von Daniel Schmid brillieren Edita Gruberova und Michael Volle in den Hauptrollen – hervorragend unterstützt von Marcello Viotti und dem Orchester des Opernhauses Zürich. Bellinis musikalische Qualitäten gehen hier weit über die eindrucksvollen Chöre und Orchesterpassagen sowie die großen Gesten der Gesangsolisten hinaus. Zwar stellte auch er Belcanto und Melodie in das Zentrum seines musikalischen Schaffens, jedoch näherte er seine Musik an die Eigenschaften und Empfindungen seiner Figuren an. Die Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit aus Mailand zu Beginn des 15. Jahrhundert und thematisiert das Schicksal einer zu Unrecht der Untreue bezichtigten Frau. Die tragische Titelpartie der Beatrice di Tenda ist bei Sopranistinnen als beliebte Paraderolle bekannt und wird hier von der ungeschlagenen “Königin des Belcanto“, Edita Gruberova, verkörpert. Bariton Michael Volle singt ihren Ehemann und unter der Leitung des versierten Operndirigenten Marcello Viotti musiziert ein hervorragendes Ensemble der Zürcher Oper.