Hans von Manen zählt zweifellos zu den erfolgreichsten und interessantesten Choreographen unserer Zeit, was nicht zuletzt zurück zu führen ist auf seine außergewöhnliche Musikalität und brillante künstlerische Vielfältigkeit. Er ist längst vom Zeitgenossen zum Klassiker herangereift, der unablässig in immer neuen Variationen untersucht, was Männer und Frauen auf der Tanzbühne miteinander verbindet. So auch in den beiden Balletten „Black Cake“ und „Concertante“ aus dem Münchner Prinzregententheater. Den Hintergrund für seine Produktion „Black Cake“, 1989 als choreographische „Geburtstagstorte“ zum 30jährigen Bestehen des Nederlands Dans Theaters uraufgeführt, bildet ein festlicher gesellschaftlicher Anlass: Elegant gekleidete Paare tanzen miteinander, und die Choreographie enthüllt dabei die feinen Spannungen im Verhältnis zwischen Mann und Frau. Humor und die Zuschaustellung zwischenmenschlicher Befindlichkeit finden sich auch in „Concertante“. Zu Frank Martins „Petite Symphonie Concertante“ zeigen hier vier Tänzerinnen auf halber Spitze und vier Tänzer wie spannungsvoll Frauen und Männer aufeinander prallen können.