Strauss komponierte eine lebendige, wunderschöne Musik, vom leichten Parlandoton des Vorspiels zu den großen Bögen der ausgedehnten und dankbaren Gesangsnummern der Oper. Die Interpreten in Zürich kann man sich besser kaum vorstellen: Sowohl die international als Wagner- und Strauss-Sängerin gefeierte amerikanische Sopranistin Emily Magee als Ariadne als auch der in Deutschland geborene, italienische Tenor Roberto Saccà, der sich an die Spitze der lyrischen Tenöre seiner Generation gesungen hat, als Bacchus gaben in der Zürcher Neuinszenierung unter der sensiblen und klangsinnlichen musikalischen Leitung von Christoph von Dohnányi umjubelte Rollendebüts und wurden als überragendes Paar hinsichtlich der vokalen Ausstrahlung, der Differenziertheit und der technischen Sorgfalt gefeiert. Doch der Beifall schloss das ganze Ensemble mit ein. So resümmierte die Neue Zürcher Zeitung: „Wenn Elena Mosuc als Zerbinetta ihre unglaublichen Höhen erklimmt und ins Tirilieren gerät, übertrifft sie sich selbst. Michael Volle ist ein stimmlich opulenter Musiklehrer, der als Blinder mehr sieht als alle anderen, Guy de Mey ein herrlich aufgeblasener Tanzmeister und Michelle Breedt ein berührender Komponist, der sich am Ende doch tatsächlich die Kugel gibt und im zweiten Teil der Primadonna anhaltende Schmerzen bereitet. […] Klugheit, Witz und Kunstsinn verbinden sich in dieser Produktion zu einem Abend, der das Opernhaus Zürich wieder einmal von seiner besten Seite zeigt.“