Richard Wagners Musikdrama “Tristan und Isolde” – eine “Handlung in drei Aufzügen” – erlebte ihre Uraufführung im Jahr 1865 im königlichen Hof- und Nationaltheater München. Inspiration für die Komposition fand Wagner in seiner Affäre mit Mathilde Wesendonck während seiner Zeit im Schweizer Exil und in der Philosophie Arthur Schopenhauers. Die Verwendung der aufwühlenden Chromatik, einem mit größter Farbskala ausgestatteten Orchesterklang, der Auflösung des konservativen Tonempfindens und die unendliche Melodie lassen “Tristan und Isolde” zum Meisterwerk der Opernkomposition und entscheidenden Wendepunkt in der Entwicklung der westlichen Musik werden. 1998 inszeniert Peter Konwitschny die Oper auf der Bühne ihrer Uraufführung. Die bis dahin neunte Inszenierung in der Bayerischen Staatsoper zeigt eine völlig neue und optimistische Interpretation. In enger Zusammenarbeit mit dem Bühnenbildner und Kostümdesigner Johannes Leiacker entstand 1995 bereits der hoch angesehene Münchener “Parsifal”. Zubin Mehta, der noch im selben Jahr zum Generalmusikdirektor des Hauses ernannt wird, dirigiert das Bayerische Staatsorchester. In den Titelrollen sind der renommierte amerikanische Tenor Jon Fredric West, der schon einige Wagner-Rollen verkörperte, und mit Waltraud Meier eine der besten Isolden unserer Zeit zu erleben.