Hugo von Hofmannsthal, der Librettist der Oper, sagte einmal, es liege mehr Vergangenheit in der Gegenwart als man annehme. Diese Aussage könnte als Motto für die aufwendig restaurierte Produktion gelten, denn diese “Ariadne” von den Salzburger Festspielen 1965 ist ein historisches Juwel: Unter der Leitung des legendären Karl Böhm (1894-1981) sangen die Opernstars der 1960er Jahre, begleitet von den Wiener Philharmonikern. Die Besetzung dieser Produktion von Günter Rennert war mit herausragenden Solisten wie Sena Jurinac, Reri Grist, Hildegard Hillebrecht und Jess Thomas handverlesen. Mit seiner Oper “Ariadne auf Naxos” gelang Richard Strauss ein bleibender Beitrag zur Kammeroper des 20. Jahrhunderts und zugleich (neben “Elektra”, “Rosenkavalier”, “Arabella” und der “Frau ohne Schatten”) ein weiteres Werk aus der ergiebigen und glücklichen Kooperationen mit dem berühmten Literaten Hugo von Hofmannsthal, die lange Jahre Salzburg geprägt haben. In den Festspielkanon wurde es jedoch erst durch die triumphale Wiederaufführung 1954 unter dem kenntnisreichen und passionierten Strauss-Dirigat von Karl Böhm aufgenommen.