Johann Sebastian Bachs Passionsoratorien markieren Höhepunkte in der langen Geschichte musikalischer Darstellungen von Jesus von Nazareths Kreuzigung. In diesen Werken erschafft der Komponist eine einzigartige Symbiose aus allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln und vereint Elemente der Kantate, Oratorium und Oper. Dennoch sollte die Entwicklung der Passionsmusik erst etwa hundert Jahre nach der Uraufführung der Matthäus-Passion ihre Anerkennung finden – erst die Wiederbelebung seines Werkes durch Felix Mendelssohn-Bartholdy im Jahr 1829 führte zur Entdeckung von Bachs Musik. In dieser Produktion dirigiert Enoch zu Guttenberg die von ihm gegründete Chorgemeinschaft Neubeuern – ein Ensemble, das zum großen Teil aus Laien-Sängern und Einwohnern der kleinen Stadt besteht. Unter seiner Leitung erlangte der Chor schnell einen professionellen Standard, der ihm internationale Aufmerksamkeit und unzählige Auszeichnungen einbrachte. Guttenbergs individueller Stil vereint Elemente der historischen Aufführungspraxis mit einem modernen, energiegeladenen Ausdruck.