Inhalt: Ariel Ramirez (*1921) MISA CRIOLLA Alberto Evaristo Ginastera (1916-1983) CANCIÓN AL ÃRBOL DEL OLVIDO Carlos Guastavino (*1943) LA ROSA Y EL SAUCE Eduardo TOLDRÁ (1895-1962) EL ROMANÇ DE SANTA LLÚCIA Tata Nacho (1894-1968) TENGO NOSTALGIA DE TI INTIMA Im Rahmen des Zweiten Vatikanischen Konzils, das auf Einladung Papst Johannes XXIII. von 1962 bis 1965 in Rom tagte, erging der Beschluss, dass Messen nicht mehr ausschließlich Lateinisch, sondern nun auch in der jeweiligen Landessprache zelebriert und gesungen werden durften. Die musikalische Resonanz war spontan, vielfältig und international. Den weitaus nachhaltigsten Erfolg verzeichnete die „Misa Criolla“, die Ariel Ramirez bereits 1963 konzipiert hatte und die seit ihrer Uraufführung in Buenos Aires in aller Welt populär geworden ist. Auf höchst individuelle Weise fließen hier musikalische Inspiration, handwerkliche Meisterschaft, tiefreligiöser Geist und profundes Wissen um authentische südamerikanische Folklore zusammen, verbinden sich zu einem Werk, das zugleich Volksmusik und Kunstmusik ist. Das Ganze ist zu einem musikalischen Amalgam verschmolzen, das so in der mitteleuropäischen Musiktradition kaum denkbar wäre. Umso überraschender, dass die „Misa Criolla“ auch außerhalb von Südamerika zum Erfolgsstück geworden ist. Am 21. Juni 1990, zwei Jahre nach Carreras’ sensationellem und weltweit bejubeltem Comeback auf Opernbühne und Konzertpodium, war er als Tenorsolist der „Misa Criolla“ zu erleben in der im 18. Jahrhundert vom spanischen Pater Serra gegründeten Mission Dolores in San Francisco. Beide Male war der Komponist Ariel Ramirez selbst am Klavier bzw. an der Orgel an den Aufführungen beteiligt. Gleichsam als musikalische Einleitung der Aufführung von Ramirez’ „Misa Criolla“ vorangestellt sind vier Lieder süd-, mittelamerikanischer und spanischer Komponisten, bei denen José Carreras vom italienischen Pianisten Lorenzo Bavaj begleitet wird.