„Zuerst höre ich das Ende des Werkes, erst dann komme ich zurück zum Anfang. Und es ist schwer zu sagen, was die Reihenfolge ist. Es ist absolut gemischt, weil es zu intuitiv geschieht. Auf intellektuelle Weise ist das schwer zu begreifen. Jedenfalls habe ich bemerkt, dass ich jedes Werk umgekehrt beginne: nicht vom Anfang her, sondern vom Ende.“ (Sofia Gubaidulina ein Jahr vor der Weltpremiere des 2. Violinkonzerts) Im August 2007 führte Anne-Sophie Mutter die Weltpremiere von Sofia Gubaidulinas 2. Violinkonzert in Luzern auf, gemeinsam mit dem Dirigenten Simon Rattle und den Berlin Philharmonikern. Das Konzert schrieb die 1931 geborene russische Komponistin eigens für die berühmte Violinistin. Sofia Gubaidulina ist eine der weltweit führenden zeitgenössischen Komponistinnen. Ihren internationalen Durchbruch erlangte sie 1980 mit ihrem ersten Violinkonzert Offertorium, welches sie für Gidon Kremer schrieb. Trotz all der anderen Stücke, die sie in der Zwischenzeit komponierte, ist es erst ihr zweites Violinkonzert, welches Violinisten, Dirigenten und Orchester auf der ganzen Welt sehnsüchtig erwartet haben, seit Paul Sacher die Komponistin 1992 damit beauftragte. Es war sein Wunsch, dass Gubaidulina’s neues Violinkonzert zuerst von Anne-Sophie Mutter interpretiert wird. 15 Jahre später wurde der Traum schließlich Wirklichkeit. Der Film begleitet Anne-Sophie Mutter bei ihren Vorbereitungen bis zur Uraufführung: Anne-Sophie nimmt die Noten zum ersten Mal in die Hand, nimmt die Geige, spielt vom Blatt. Herausgekommen ist ein persönliches Porträt einer großartigen Künstlerin, das uns tiefe Einblicke in ihr musikalisches Schaffen und in ihr tägliches Arbeiten gewährt.