Kastraten – das sind jene männlichen Sänger, die mit glockenklarer Stimme unschwer die Tonhöhen des Sopran erreichen und das Publikum damit immer wieder aufs Neue beeindrucken. Max Emanuel Cencic und Philippe Jaroussky, zwei der bedeutendsten Sänger unserer Zeit, führen durch die Epoche des Barock, in der die Kastrationspraxis durch Opern namhafter Komponisten wie Monteverdi, Cavalli, Händel und Gluck ihren Höhepunkt erreichte und Künstler wie Farinelli, Senesino, Caffarelli and Carestini hohes Ansehen genossen. Heute treten die Countertenöre das Erbe der Kastraten an. Einige von ihnen kommen in “Heavenly Voices” zu Wort – unter ihnen Jochen Kowalski, Andreas Scholl, David Daniels, Daniel Behle and Valer Barna-Sabadus. Jenen himmlischen Stimmen ist es zu verdanken, dass sich das Opernrepertoire erweitert und uns fantastische Musik geschenkt wird, die schon vor 200 Jahren das Publikum zu Tränen rührte. In ihrem Dokumentarfilm “Heavenly Voices” gehen Gino Pennacchi und Alessandro Scillitani dem Phänomen der Kastraten nach. Bilder und Stiche aus jener Zeit, aber auch aktuelle Konzertaufnahmen bringen uns diese Ära näher und lassen Geschichte lebendig werden.