Die Ballett-Tradition der klassisch-russischen Schule erlebte 1890 bei der Uraufführung von “The Sleeping Beauty” am Mariinsky-Theater in St. Petersburg in der Choreographie des legendären Ballettmeisters Marius Petipa ihren Höhepunkt. Tchaikovskys Partitur, die nach einem von Petipa entworfenem Szenarium entstand, das die Wünsche des Komponisten berücksichtigte, ist ein Nummernballett in Anlehnung an das barocke “ballet de cour”. Die stilvolle Inszenierung von Choreograph und künstlerischem Leiter Oleg Vinogradov zeigt ein Ballettensemble in Höchstform. Larissa Lezhnina, eine der Starsolistinnen des Kirov Balletts jener Zeit, brilliert als Prinzessin Aurora; Farukh Ruzimatov gibt den Prinzen Désiré auf überzeugend starke und anmutige Weise. Getreu dem Motto, Russen interpretierten die russische Musik am besten, beeindruckt die Darbietung des heutigen Mariinsky Balletts auf ganzer Linie. Die vollkommene Verschmelzung von Musik und Choreographie ließ “The Sleeping Beauty” zu einem der populärsten romantischen Ballette werden, das heute weltweit längst zum Standardrepertoire gehört.