Adriana Lecouvreur, zum Teil basierend auf wahren Begebenheiten, ist das erfolgreichste Werk des italienischen Komponisten Francesco Cilea. Neben L’Arlesiana ist dieses die einzige Oper, die stets auf den Spielplänen der Opernhäuser zu finden ist. Als Nachfolger des italienischem Verismo verlieh ihm Cilea neue Facetten. Ein spezielles Motiv wird nicht nur zu einem bestimmten Zeitpunkt gespielt, sondern das Orchester weckt bereits zuvor Assoziationen, die durch den Text oder der Szene nicht unmittelbar zum Ausdruck gebracht werden. So lässt sich bereits erahnen, was passieren wird, wenn Adriana das Kästchen mit verwelkten Veilchen öffnet. Eine recht simple Geschichte wird hier zu einer großartigen und gefühlsbetonten Oper. Zwei gegensätzliche Frauen, die nur durch die Liebe zu Maurizio (Marcelo Álvarez) zueinander verbunden sind, versuchen ihn jeweils ganz für sich zu gewinnen. Dazu ist ihnen (fast) jedes Mittel recht – ein Spiel um Macht, Liebe und Intrigen beginnt. Während die Fürstin (Marianna Cornetti) keinen Skrupel hat sich durch Mord an ihrer Kontrahentin zu entledigen hadert Adriana (Micaela Carosi) mit ihren Gefühlen und bringt es nicht übers Herz ihre Gegnerin zu ermorden.