Katerina, vernachlässigt und unglücklich in ihrer Ehe, begeht wie die shakespearesche Lady Macbeth grausamste Verbrechen. Zusammen mit ihrem Liebhaber Sergei begeht sie den Mord an ihrem Mann Zinoviy. Zuvor ermordete sie bereits ihren Schwiegervater, der die Liebesbeziehung zwischen Katerina und Sergei zu enthüllen drohte. Für Schostakowitsch war Nikolai Leskows Novelle nur der Ausgangspunkt, um das Verständnis für eine bedrängte Frau zu wecken, deren Streben nach Selbstbestimmung von der Gesellschaft unterdrückt wird. Ihm gelingt die Gratwanderung zwischen Abscheu vor den verwerflichen Taten Katerinas und der Sympathie mit ihr durch die Verknüpfung satirischer, grotesker und tragischer Elemente in seiner Musik. Gewalt, Erotik und die alles lähmende Langeweile der russischen Gesellschaft im 19. Jahrhundert sind die tragenden Elemente dieser Komposition. Chor und Orchester des Maggio Musicale Fiorentino unter der Leitung von James Conlon begleiten in dieser Live-Aufnahme großartige Solisten wie Jeanne-Michèle Charbonnet, Vladimir Vaneev und Vsevolod Grivnov.